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Schlaftabletten, rezeptfreie Mittel, natürliche Alternativen – Welche Schlafmittel benutzen?

Zusammenfassung

  • Rezeptpflichtige Schlaftabletten. Ein Arzt kann Pharmaka sowohl bei  Einschlaf- als auch Durchschlafstörungen verschreiben. In der Regel wirken diese Präparate stark und schnell und sollten nur vorübergehend angewendet werden.
  • Rezeptfreie Schlaftabletten. Schlafmittel, die ohne Rezept in der Apotheke erhältlich sind, umfassen sowohl Antihistaminika als auch Präparate mit Melatonin oder natürlichen Pflanzenextrakten.
  • Pflanzliche Mittel. Baldrian, Lavendel, Kamille, Hopfen, Johanniskraut, Ashwagandha, Griffonia-Samen, Weißdorn, Rosmarin, Passionsblume oder Melissenblätter gehören zu den bekanntesten und meist verwendeten Pflanzen bei nervösen Schlafstörungen. Erhältlich sind sie in Kapselform, als ätherisches Öl, als Tee oder pures Kraut online, in Drogeriemärkten oder im Reformhaus.
  • Nebenwirkungen. Pflanzliche Schlafmittel (mit der Ausnahme von Melatonin) haben in der Regel keine oder nur gelegentliche und schwache Nebenwirkungen. Rezeptpflichtige Präparate dagegen müssen aufgrund der Nebenwirkungen genau dosiert werden und sollten nur für einen begrenzten Zeitraum Anwendung finden.
  • Unterschiedlich schnelle Wirkung. Pharmaka, die für Einschlafprobleme verschrieben werden, wirken schnell und nur wenige Stunden. Bei Schlaftabletten für Durchschlafstörungen .
  • Langfristige Einnahme. Eine Einnahme über mehrere Tage oder Wochen am Stück ist nur bei pflanzlichen Mitteln ratsam. Pharmaka können bei langfristiger Einnahme in hohen Dosen zu starken Nebenwirkungen, Sucht und bestehenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Dutzende weiße und einige blaue, pinke, gelbe und schwarze Schlaftabletten liegen unverpackt in einem Haufen zusammen.

Was sind Schlafmittel?

Schlafmittel wirken beruhigend, angstlösend und erhöhen die Schlafbereitschaft des Organismus. Sie werden daher sowohl bei Ein- als auch bei Durchschlafstörungen eingesetzt. Sie gelten als Arzneimittel, wenn sie von einem Arzt verschrieben werden und als Nahrungsergänzungsmittel, wenn sie frei verkäuflich in Drogerien, Reformhäusern oder online erhältlich sind.

Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung wirken verschreibungspflichtige Mittel zwar schneller, dafür aber weniger lang als pflanzliche Alternativen. In der Regel führen verschreibungspflichtige Schlaftabletten zu Abhängigkeit und sollten deshalb nicht länger als 4 Wochen eingenommen werden.

Wie lange wirken Schlaftabletten?

Bei Durchschlafstörungen werden Medikamente mit mittellangem Effekt verwendet. Soll die beruhigende Wirkung sich bis in die Morgenstunden hinein ausdehnen, verordnet ein Arzt Schlafmittel mit langer Wirkung.

Wer lediglich Probleme beim Einschlafen hat, sollte Schlaftabletten nehmen, die schnell wirken, deren Wirkung jedoch nach wenigen Stunden verfliegt

Pflanzliche Schlafmittel benötigen bei regelmäßiger Einnahme meist 2 bis 4 Wochen, bevor ihr Effekt vollständig spürbar ist. Dieser hält danach allerdings lange Zeit an und hilft in der Regel beim Ein- und Durchschlafen, ohne dabei Tagesmüdigkeit hervorzurufen.

Wann Schlaftabletten einnehmen?

Die Einnahme von Schlafmitteln ist dann sinnvoll, wenn die Ursachen, die den Schlafstörungen zugrunde liegen, vorübergehend sind. Dazu können etwa zwischenmenschliche Konflikte und emotionale Belastung, Nacht- und Schichtarbeit oder ein Zeitzonenwechsel gehören. Mit dem Wegfall der Störfaktoren kehrt der Körper dann schnell zu einem normalen Schlafrhythmus zurück. 

Eine mittelfristige Behandlung mit Schlafmitteln bei tiefgreifenden Ursachen kann aber ebenso sinnvoll sein. In der Zeit der Einnahme können die Folgen des Schlafmangels erst einmal ausgeglichen werden und der Körper zu neuen Kräften kommen. Eine kurzfristige Behandlung mit Schlaftabletten kann also durchaus entlastend sein. 

Besonders effektiv ist diese Art der Behandlung dann, wenn sie dazu genutzt wird, neue Zu-Bett-geh und Aufsteh-Routinen sowie eine gesunde Schlafhygiene zu etablieren. Halte Dich dafür an einen regelmäßigen Schlafrhythmus mit etwa gleichen Schlafens- und Aufwachzeiten –  auch am Wochenende. Verschreibungspflichtige Schlaftabletten und rezeptfreie Antihistaminika sollten dennoch nur eine kurzfristige Lösung sein, da bereits nach 14 Tagen ein Gewöhnungseffekt eintritt, die Wirkung nachlässt und die Gefahr einer Abhängigkeit steigt. 

Besonders bei starken rezeptpflichtigen Schlaftabletten ist dann Vorsicht geboten. Diese führen zu Tagesmüdigkeit, die wiederum depressive Stimmungen verstärkt, die Unfallgefahr erhöht und den Stoffwechsel aus der Balance bringt.

Unter welchen Umständen können Schlafmittel helfen?

Schlafmittel können sowohl für Menschen mit Einschlaf- als auch Durchschlafstörungen geeignet sein. Wer tagsüber ein Übermaß an stimulierenden Substanzen zu sich genommen hat oder Medikamente mit Koffein einnimmt, kann dank Schlafmittel am Abend trotzdem in den Schlaf finden. Ältere Menschen mit Schlafproblemen profitieren ebenfalls von der Einnahme, vor allem, wenn es sich dabei um langfristig anwendbare Mittel handelt. 

Bei stressbedingten Schlafstörungen und solchen, die durch Lärm oder Licht ausgelöst werden oder mit einer bestehenden Erkrankung Hand in Hand gehen (etwa Depressionen), können Schlafmittel Linderung bringen. Ist die Ursache der Schlafprobleme mental, sollte unbedingt eine psychologische Therapie erfolgen.

Wie wirken Schlafmittel?

Alle Schlafmedikamente wirken auf das Gehirn, um Schläfrigkeit zu erzeugen. Einige Medikamente sind speziell als Schlafmittel konzipiert, bei anderen ist der sedierende Effekt eine Nebenwirkung (etwa bei Antihistaminika).

Schlafmittel lassen sich grob in zwei Gruppen unterteilen: verschreibungspflichtige und verschreibungsfreie Medikamente. Bei den verschreibungspflichtigen Schlafmitteln besteht eine erhöhte Toleranz- und Suchtgefahr. Rezeptfreie Mittel wirken in der Regel sanfter und haben wenig bis keine Nebenwirkungen.

Allerdings können alle Schlafmittel eine psychische Abhängigkeit verursachen.

Rezeptpflichtige Schlafmittel

  • Selektive GABA-Inhibitoren. Diese Präparate gehören zu den neuesten Schlafmitteln. Sie wirken auf die GABA-Rezeptoren im Gehirn, die dazu beitragen, unseren Grad an Wachsamkeit oder Entspannung zu steuern. Die selektiven GABA-Medikamente zielen nur auf einen bestimmten Typ der GABA-Rezeptoren ab, von dem man annimmt, dass er für die Förderung des Schlafs zuständig ist. So haben sie weniger Nebenwirkungen. Bei den meisten Menschen werden selektive GABA-Medikamente vor dem Aufwachen vollständig abgebaut. Dazu gehören unter anderem Schlaftabletten mit sogenannten Z-Substanzen wie Zolpidem oder Zopiclon.
  • Schlaf-Wach-Zyklus-Modifikatoren: Ramelteon (Rozerem) ist das neueste verschreibungspflichtige Schlafmittel und das einzige Medikament seiner Klasse. Ramelteon wirkt direkt auf den körpereigenen Schlaf-Wach-Zyklus. Da seine Wirkung auf nur einen Teil des Gehirns beschränkt ist, hat Ramelteon im Vergleich zu anderen Medikamenten nur wenig Nebenwirkungen.
  • Benzodiazepine. Das sind Arzneimittel, die wirksam zum Einschlafen beitragen und früher die am häufigsten verwendeten Schlafmittel waren. Benzodiazepine aktivieren die GABA-Rezeptoren im Gehirn, was zu Sedierung und Entspannung führt und den Schlaf fördert. Da sie jedoch auf verschiedene Arten von GABA-Rezeptoren im gesamten Gehirn wirken, haben Benzodiazepine noch weitere Wirkungen und sollten daher mit Vorsicht eingesetzt werden. Menschen, die regelmäßig Benzodiazepine einnehmen, können sich rasch an das Medikament gewöhnen oder körperliche Abhängigkeiten entwickeln. Benzodiazepine haben ein relativ hohes Missbrauchspotenzial und sind nicht für den Langzeitgebrauch geeignet.

Rezeptfreie Schlafmittel

  • Diphenhydramin. Antihistaminika werden häufig gegen Allergiesymptome eingenommen. Eine ihrer Nebenwirkungen ist Schläfrigkeit, weswegen sie häufig als Schlafmittel verwendet werden. Viele der beliebtesten frei verkäuflichen Schlafmittel enthalten Diphenhydramin. Das kann allerdings auch am Morgen noch zu unerwünschter Schläfrigkeit führen.
  • Melatonin. Das körpereigene Hormon stellt in gewisser Weise einen Sonderfall dar. Es ist an der Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus beteiligt. Dennoch haben reine Melatoninprodukte eine eher geringe schlaffördernde Wirkung und sind in ihrer Wirkungsweise – vor allem langfristig – noch nicht ausreichend erforscht. Die Gefahr einer Abhängig besteht im Gegensatz zu chemischen Schlafmitteln nach derzeitigem Kenntnisstand allerdings nicht. 
  • Natürliche Mittel. Baldrianwurzel, Passionsblume, Hopfenzapfen oder Melissenblätter sind wirkungsvolle Naturheilmittel bei Schlafstörungen. Bei depressiven Verstimmungen oder Ängsten können Johanniskraut und Lavendel zusätzlich Linderung verschaffen. 
Eine junge Frau ist kurz davor, eine rosafarbene Schlaftablette einzunehmen. In der linken Hand hält sie ein Glas Wasser.

Woher bekommt man Schlaftabletten?

Schlaftabletten kannst Du vom Arzt auf Rezept erhalten oder rezeptfrei in der Apotheke kaufen. Rezeptpflichtige Schlaftabletten müssen genau dosiert werden und ihre Anwendungsdauer sollte kurzfristig sein. 

Pflanzliche Schlafmittel sind einfach im Reformhaus, Drogeriemarkt oder online erhältlich. Diese Präparate bergen keine Suchtgefahr und sind in der Regel frei von gefährlichen Nebenwirkungen. 

Wie viel kosten Schlaftabletten?

Verordnet Dein Arzt ein bestimmtes Schlafmittel, übernimmt die Krankenkasse in der Regel die Kosten dafür. Hier ist lediglich die Rezeptgebühr zu bezahlen.

Für rezeptfreie, pflanzliche und natürliche Mittel trägst Du die Kosten selbst. Je nach Qualität, Wirkung und Darreichungsformen kann deren Preis zwischen 0,70€ für schlaffördernde Tees über 5 bis 15€ für Schlafkapseln aus der Drogerie bis hin zu 30€ für pflanzliche Schlafkapseln mit hoher Bioverfügbarkeit und in Öko-Qualität reichen. 

Wie kann ich ohne Schlafmittel auskommen?

Wenn Du bereits Schlafmittel einnimmst und nach einer Lösung suchst, wie Du wieder ohne sie schlafen kannst, gibt es verschiedenen Ansätze: Der geradlinigste ist vielleicht das Vermeiden von Stimulanzien während des späten Nachmittags und Abends. Dazu gehören Koffein, Schokolade, Alkohol, Nikotin, aber auch ein langer Mittagsschlaf oder Fernsehen vor dem Einschlafen. Blaues und weißes Licht von Monitoren macht ebenfalls unruhig und erschwert das Einschlafen. Elektronische Geräte sollten mindestens 30 Minuten vor dem Schlafengehen ausgeschaltet werden. Im Allgemeinen ist körperliche Aktivität tagsüber förderlich für einen guten Schlaf, am besten an der frischen Luft. Am späten Abend sollte intensiver Sport allerdings vermieden werden. 

Werden die Schlafstörungen von Depressionen oder anderen psychischen Krankheiten, etwa Angststörungen oder Panikattacken begleitet, sollte der Fokus auf der Behandlung der Ursachen liegen. Dazu können Atemübungen hilfreich sein, Meditation und Muskelentspannung bis hin zu einer Verhaltenstherapie. Kognitive Verhaltenstherapie ist ein wirksames Mittel zur Verbesserung des Schlafs und zur Behandlung von Schlaflosigkeit. Oftmals sind nach einer erfolgreichen Therapie keine Medikamente mehr erforderlich.

Wie lange sollte ich rezeptpflichtige Schlaftabletten einnehmen?

Im Allgemeinen sollten rezeptpflichtige Schlafmittel nicht länger als 4 Wochen verwendet werden und auch nur dann, wenn die Ursache der Schlafstörungen nicht anderweitig behandelbar ist.

Bei psychischen Erkrankungen, beispielsweise Depressionen oder Angststörungen, kann eine Behandlung nach Absprache mit einem Arzt über längere Zeit erfolgen. In einigen anderen Fällen können Pharmaka eine gute Übergangslösung sein – etwa bis Entspannungstechniken oder Psychotherapien zu einer Besserung der Schlafqualität führen.

Dosierung und Anwendungsweise sollte in jedem Fall von einem Facharzt festgesetzt werden. Mit zunehmendem Alter kann der Körper Schlafmittel weniger gut abbauen. Dann ist eine Anpassung  der Dosis unbedingt erforderlich.

Haben Schlaftabletten Nebenwirkungen?

Sowohl verschreibungspflichtige als auch nicht verschreibungspflichtige Schlaftabletten können zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.

Nicht verschreibungspflichtige Schlaftabletten, die in der Apotheke ohne Rezept erhältlich sind, gehören meist in die Gruppe der Antihistaminika. In hohen Dosen können diese zu trockenem Mund oder Verstopfung führen. Vor der Einnahme sollte dann am besten Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden. Außerdem ist das Risiko für Müdigkeit, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsschwäche am nächsten Tag erhöht. 

Verschreibungspflichtige Schlafmittel beeinflussen die wichtigen Schlafphasen, vor allem den REM-Schlaf. Zu ihren Nebenwirkungen können unter anderem Teilnahmslosigkeit, Müdigkeit, Schwindel, Appetitlosigkeit, Wutanfälle, Sehstörungen, vermindertes Reaktionsvermögen, Tagesmüdigkeit und Abgeschlagenheit. Bei langfristiger Einnahme ist das Risiko für eine Abhängigkeit und Toleranz erhöht.

Diese Nebenwirkungen gelten nicht für pflanzliche Schlafmittel.

Kann es bei der Einnahme von Schlaftabletten zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen?

Im Allgemeinen gilt, dass vor der Einnahme eines neuen Medikaments immer ärztlicher Rat eingeholt werden sollte – auch bei pflanzlichen und rezeptfreien Präparaten. 

Besonders in Kombination mit Alkohol, H1-Antihistaminika, Blutdruckmedikamenten, Morphin und anderen Psychopharmaka kann es zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen. 

Was ist der Unterschied zwischen rezeptfreien Schlafmitteln aus der Apotheke und Schlaftabletten auf Rezept?

Generell gilt, dass Schlafmittel auf Rezept deutlich stärker wirken. Diese Wirkstoffe beginnen oft mit „Z” (Zolpidem, Zopiclon oder Zaleplon) und bergen ein erhöhtes Suchtrisiko. Bei diesen Schlafmitteln sollte daher schon am Beginn der Einnahme das Ende festgelegt werden und einen Rahmen von 4 Wochen nicht überschreiten. Benzodiazepine wurden früher oft als Schlafmittel eingesetzt, sollten aber aufgrund ihrer Nebenwirkungen nicht mehr verordnet werden.

Rezeptfreie Schlafmittel aus der Apotheke sind frei verkäuflich und gehören in der Regel in die Gruppe der Antihistaminika. Obwohl diese kein Suchtpotenzial bergen, sollten sie dennoch nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Apotheken bieten meist auch einige pflanzliche Präparate an, etwa Tees oder Kapseln mit Melatonin, Baldrian oder Lavendel.

Was ist in rezeptpflichtigen Schlaftabletten enthalten? 

Melatonin-Rezeptor-Agonisten. Melatonin-Rezeptor-Agonisten gehören zu den neueren Schlafmitteln. Melatonin, das Schlafhormon, entsteht im Körper beim Abbau von Serotonin. Melatonin wird vom im Gehirn mit dem Eintreten der Dunkelheit freigesetzt und sorgt für Müdigkeit

Z-Präparate. Zolpidem, Zopiclon oder Zaleplon haben signifikante hypnotische Wirkungen, indem sie die Einschlafdauer verkürzen und die Qualität verbessern, ohne dabei die Schlafdauer signifikant zu verlängern. Z-Präparate entfalten ihre Wirkung durch eine erhöhte GABA-Übertragung am gleichen GABA-Typ-A-Rezeptor wie Benzodiazepine. Z-Präparate wirken dabei allerdings gezielter und bergen so weniger Nebenwirkungen im Vergleich zu  Benzodiazepinen.

Benzodiazepine. Diese Wirkstoffe waren früher in gängigen Schlaftabletten enthalten und wirken unter anderem angstlösend und entspannend. Nach der Einnahme ist die Reaktionsfähigkeit auf äußere Reize vermindert. Dadurch können Patienten auch trotz Lärm oder Licht ein- und durchschlafen. Heutzutage sollten diese Präparate nur noch in Ausnahmefällen verschrieben werden.

Barbiturate. Diese Wirkstoffe werden aufgrund der starken Nebenwirkungen in Deutschland mittlerweile nur noch als Narkosemittel eingesetzt oder zur Behandlung von Epilepsie verwendet.

Chloralhydrat und Clomethiazol. Sowohl Chloralhydrat als auch Clomethiazol wurden für Personen mit Unverträglichkeiten gegenüber Benzodiazepinen verschrieben. Ihre Anwendung sollte 2 Wochen nicht überschreiten.

Wie bekomme ich Schlaftabletten verschrieben?

Generell sollten Schlafmittel nicht leichtfertig verschrieben werden. Ein Arzt kann am besten darüber entscheiden, ob starke Schlaftabletten tatsächlich notwendig sind. Natürlich gibt es schwierige Lebensumstände und Krankheiten, bei denen eine begleitende Therapie mit Schlaftabletten helfen kann.

Ärzte können Schlaftabletten verschreiben, um neben Ein- und Durchschlafstörungen die folgenden Krankheitsbilder temporär zu behandeln:

  • Depressionen. Einige Antidepressiva (etwa Amitriptylin, Mirtazapin oder Trazodon) haben eine sedierende Wirkung. Wenn Schlaflosigkeit eine Folge von Depressionen oder Angstzuständen ist, können Antidepressiva beide Zustände gleichzeitig verbessern.
  • Angstzustände und innere Unruhe. Alprazolam, Diazepam und Lorazepam werden als Beruhigungsmittel bei Nervosität und Angstzuständen verschrieben und haben ebenfalls einen schlaffördernden Effekt. 
  • Alkoholentzug. Schlafstörungen treten besonders in der Anfangsphase auf und können trotz fortgesetzter Abstinenz mehrere Monate lang bestehen bleiben. Um keine neuen Abhängigkeiten zu entwickeln, sollten kreuzabhängige Sedativa wie Benzodiazepinen und Benzodiazepin-Rezeptor-Agonisten vermieden werden.

Was passiert bei einer Überdosis Schlaftabletten? 

Schlafmittel können leicht überdosiert werden, egal, ob sie für den verschriebenen Zweck eingenommen oder im Rahmen einer Sucht missbraucht werden. Die Risiken einer Überdosierung umfassen folgende Erscheinungen: 

  • Erschlaffung der Muskulatur
  • Unsicherer Gang
  • Benommenheit
  • Übelkeit
  • Blutdruckabfall
  • Bewusstlosigkeit
  • Atemnot
  • Kreislaufstillstand und Tod

Gerade in Kombination mit Alkohol ist die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Herz-Kreislauf-Kollapses hoch. 

Wie lange schläft man mit verschreibungspflichtigen Schlaftabletten?  

Die Wirkdauer des Medikaments hängt von seiner Zusammensetzung ab. Bei Durchschlafstörungen werden Medikamente mit mittellangem Effekt verwendet. Soll die beruhigende Wirkung bis zum nächsten Morgen anhalten, verordnet ein Arzt Schlafmittel mit langer Wirkung.

Wer lediglich Probleme beim Einschlafen hat, bekommt meist Schlaftabletten verschrieben, die schnell und dafür weniger Stunden wirken.

Rezeptpflichtige Schlaftabletten wirken schneller als frei verkäufliche Mittel, haben aber mehr und stärkere Nebenwirkungen.

Was enthalten rezeptfreie Schlafmittel?

Rezeptfreie Schlaftabletten sind Pharmaka, die weniger stark wirken und weniger detrimentale Nebenwirkungen haben. Nichtsdestotrotz handelt es sich dabei um Medikamente, die mit einer bestimmten Vorsicht eingenommen werden sollten. 

Dazu gehören zum Beispiel Präparate mit Melatonin oder Antihistaminika, die in der Apotheke ohne ärztliche Verschreibung erhältlich sind. Antihistaminika als Schlaftabletten enthalten oftmals die Wirkstoffe Diphenhydramin und Doxylamin. Ursprünglich wurden diese bei saisonalen Allergien eingesetzt. Aufgrund der starken Müdigkeit, die sie hervorriefen, sind sie heute als rezeptfreie Schlafmittel erhältlich. Antihistaminika sollten dennoch nur wenige Tage am Stück und höchstens zwei Wochen lang eingenommen werden, um die Entwicklung einer Toleranz sowie das Auftreten unangenehmer Nebenwirkungen zu vermeiden.

Sind pflanzliche Schlafmittel besser?

Bisherige klinische Forschungen konzentrierten sich auf verschiedene chemische Komponenten in Naturprodukten, die die Schlafdauer und -qualität verbessern können. 

Gerade für Personen mit gegenwärtiger oder vergangener Medikamentenabhängigkeit oder solchen, die sich den Nebenwirkungen von Pharmaka nicht aussetzen wollen, können natürliche, schlaffördernde Mittel hilfreich sein.

Auf der Grundlage von Daten aus verschiedenen, wissenschaftlichen Studien, die an Kindern und Erwachsenen durchgeführt wurden, werden schlaffördernde Naturprodukte im Allgemeinen als sicher eingestuft. Dennoch werden weitere, hochwertige Forschungsarbeiten benötigt, um die Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln mit Pflanzenextrakten bei Schlafstörungen zu bestätigen. Da pflanzliche Produkte mehrere Tage oder Wochen benötigen, bis sie ihre volle Wirkung entfalten, sind sie am besten geeignet für Menschen mit leichten bis mittelstarken beziehungsweise nicht akuten Schlafstörungen

Welche Wirkstoffe enthalten pflanzliche Schlafmittel?

Baldrian, Kamille, Hopfen, Ashwagandha, Griffonia-Samen, Weißdorn, Rosmarin, Passionsblume oder Melissenblätter sind einige der bekanntesten und meist verwendeten Pflanzen bei nervösen Schlafstörungen. Werden letztere von depressiven Verstimmungen oder Ängsten begleitet, kann Johanniskraut oder Lavendel Abhilfe schaffen. Beide wirken stimmungsaufhellend und angstlösend und können so zu besserem Schlaf beitragen. 

Baldrianwurzel beruhigt die Nerven und entschleunigt einen überaktiven Geist. Das indische Tonikum Ashwagandha sorgt durch das in ihm enthaltene Triethylenglykol für einen ruhigeren und beständigeren Schlaf und mindert das Stressempfinden. Griffonia-Samen enthalten eine hohe Konzentration an 5-Hydroxytryptophan, das den Serotoninspiegel im Gehirn erhöht und die Qualität des Schlafs verbessert.

Kombipräparate (ohne Melatonin) erzielen oft sehr gute Ergebnisse – ganz ohne Nebenwirkungen. Ihre Wirkung entfaltet sich bei regelmäßiger Einnahme innerhalb der ersten 1 bis 2 Wochen. Eine Gewöhnungs- oder Suchtgefahr besteht hier nicht. 

Wer keine Kapseln oder Tabletten einnehmen will, kann auf eine Beduftung mit ätherischem Ölen im Schlafzimmer zurückgreifen. Auch Schlaftees werden häufig gegen Schlafstörungen verwendet. Ihre Wirkung ist jedoch umstritten. 

​Sind natürliche Schlafmittel für Frauen während der Schwangerschaft und Stillzeit geeignet?  

Schwangere und stillende Frauen sollten auch bei natürlichen Schlafmitteln Vorsicht walten lassen. Das heißt nicht, dass diese Mittel per se gefährlich sind, die Studienlage ist für diese Bevölkerungsgruppe lediglich eingeschränkt

Wenn Du schwanger bist oder stillst und an Schlafstörungen leidest, konsultiere vor der Einnahme natürlicher Schlafmittel unbedingt einen Arzt.

Können Kinder pflanzliche Schlafmittel einnehmen? 

Einige natürliche Schlafmittel sind für die Verwendung bei Kindern geeignet. In den meisten Fällen gibt es jedoch keine ausreichenden Forschungsergebnisse, die die Sicherheit oder Wirksamkeit sicher beurteilen können. 

Bei Melatonin beispielsweise gilt die kurzfristige Einnahme für die meisten Kinder als sicher. Über die langfristige Einnahme gibt es jedoch nur wenig Daten. Daher sollte vor der Einnahme in allen Fällen der Kinderarzt zurate gezogen werden, um sicherzugehen, dass die Entwicklung und Gesundheit des Kindes davon längerfristig nicht beeinträchtigt wird. 

Gibt der Kinderarzt sein Okay, sollte die Dosierung auf das Alter und Körpergewicht des Kindes angepasst werden. Achte außerdem auf die Qualität des Präparats und zuverlässige Tests durch unabhängige Drittlabore.

Eine Frau hält Yawns Nacht-Kapseln in der Hand. Im Hintergrund ist eine graue Bettdecke zu sehen.

Wie wirken pflanzliche Mittel? 

Obwohl natürliche Nahrungsergänzungsmittel empirisch zur Verbesserung des Schlafs eingesetzt wurden, gibt es nur wenige Belege für die Wirksamkeit der einzelnen Produkte in klinischen Studien. Baldrian und Lavendel waren die am häufigsten untersuchten Pflanzenextrakte und ihre Verwendung wurde (mit widersprüchlichen Ergebnissen) mit angstlösenden Wirkungen und Verbesserungen der Schlafqualität und -dauer in Verbindung gebracht.

Die Wirkung von Baldrian bei Schlafstörungen etwa wird auf das Vorhandensein von Isovaleriansäuren und Valepotriaten zurückgeführt, denen eine beruhigende und sedierende Wirkung zugeschrieben wird. Diese entsteht dadurch, dass die Wiederaufnahme von GABA gehemmt wird. Laut Studienlage scheint Baldrian bei chronischer Schlaflosigkeit wirksamer zu sein als bei akuten Episoden.

Pflanzliche Mittel sind toll geeignet, um ein konstantes Abendritual mit festen Schlafzeiten zu eta­blieren. Am besten wirken pflanzliche Präparate, wenn sie eine halbe bis eineinhalb Stunden vor dem Zubettgehen eingenommen werden.


FAQs

Es gibt sowohl Schlafmittel für Einschlaf- als auch Durchschlafstörungen. Für Personen, die unter weniger akuten Schlafstörungen leiden oder Pharmaka meiden wollen, sind pflanzliche Schlafmittel eine zuverlässige und weitestgehend unbedenkliche Alternative. Natürliche Schlafmittel entfalten ihre volle Wirkung oftmals erst nach bis zu 3 Wochen.

Schlafmittel auf Rezept wirken zwar schneller, dafür aber weniger Stunden als pflanzliche Alternativen. Verschreibungspflichtige Schlaftabletten führen oft zu Tagesmüdigkeit, besonders, wenn sie für Durchschlafstörungen verschrieben werden.

Die meisten Pharmaka oder chemischen Schlaftabletten müssen von einem Arzt verschrieben werden, darunter solche mit Wirkstoffen wie Zolpidem, Barbituraten oder Chloralhydrat. Eine Ausnahme stellen Antihistaminika dar. Diese sind in der Apotheke auch ohne Rezept erhältlich. Natürliche und pflanzliche Schlafmittel kannst Du im Reformhaus, Drogeriemarkt oder online rezeptfrei kaufen.

Ja, es sei denn, Du entscheidest Dich für ein frei verkäufliches Präparat aus der Apotheke oder ein pflanzliches Präparat.  Frei verkäufliche Präparate, mit Ausnahme von Antihistaminika, wirken in der Regel sanfter und können über einen langen Zeitraum verwendet werden.

Rezeptfreie Schlaftabletten aus der Apotheke sind in der Regel Antihistaminika, die ohne gefährliche Nebenwirkungen für bis zu 2 Wochen eingenommen werden können. Rezeptpflichtige Mittel wirken deutlich stärker und müssen genau nach Anweisung vom Arzt eingenommen werden. Dazu gehören unter anderem Schlaftabletten mit Zolpidem oder Zopiclon, aber auch Brotizolam, Triazolam oder Chloralhydrat. Melatonin stellt in gewisser Weise einen Sonderfall dar: Reine Melatoninprodukte wirken weniger stark und sind langfristig noch nicht ausreichend erforscht. Die Gefahr einer Abhängigkeit besteht im Gegensatz zu chemischen Schlafmitteln nach derzeitigem Kenntnisstand jedoch nicht.

Bei längerer Einnahme eines verschreibungspflichtigen Schlafmittels kann sich eine Abhängigkeit, Resistenz oder Toleranz entwickeln. Das Schlafmittel muss dann schrittweise abgesetzt werden. Andernfalls ist die Gefahr für Medikamentenmissbrauch hoch. Aber auch bei nicht verschreibungspflichtigen Mitteln kann es zu Abhängigkeit kommen – in diesem Fall zu psychischer. Wenn Du bemerkst, dass Du ohne Schlafmittel nicht mehr schlafen kannst, konsultiere einen Facharzt und nutze alternative Therapiemöglichkeiten für eine langfristige Behandlung.

Natürliche und pflanzliche Präparate machen im Gegensatz zu Pharmaka nicht abhängig. Nichtsdestotrotz gibt es einige rezeptpflichtige Mittel, die ebenfalls nicht abhängig machen, etwa solche mit den Wirkstoffen Doxepin und Ramelteon.

Zu den natürlichen Schlafmitteln gehören Baldrianwurzel, Passionsblume, Kamille, Hopfenzapfen, Melissenblätter, Rosmarin, Griffonia-Samen, Weißdorn und Ashwagandha. Sind die Schlafstörungen mit depressiven Verstimmungen oder Ängsten verbunden, kann Johanniskraut oder Lavendel lindernd wirken.

Einige pflanzliche Stoffe, etwa Melatonin, sind bezüglich ihrer Langzeitwirkung noch nicht ausreichend erforscht. Die Gefahr einer Abhängig besteht im Gegensatz zu chemischen Schlafmitteln nach derzeitigem Kenntnisstand jedoch nicht.  Kombipräparate aus Baldrian, Ashwagandha, Griffonia-Samen und anderen schlaffördernden, natürlichen Pflanzenextrakte in wissenschaftlich fundierten Dosierungen erzielen oft hervorragende Ergebnisse – ohne gesundheitsschädigende Nebenwirkungen.